Bereits über 2700 Tiere gerettet, weitere 600 warten noch auf Hilfe!

Wieder einmal erreichen uns von Kollegen aus dem Tierschutz in der Region um Zadar schockierende Informationen.
Vor ein paar Tagen erhielten unsere Kollegen einen Anruf von einem Helfer in einer Sache, wo es vor allem um die Umstände hinsichtlich einer Roma-Siedlung geht. Sein Name: Parag Dusan Ignac. Er habe einen Hund aufgefunden, welcher sich derzeit im Sterben befand. Der arme Hund war lebensbedrohlich verwahrlost.
Als evident wurde, welche Tragweite und Zustände dort in dieser Siedlung bezüglich der Tiere vorherrschen, informierte man umgehend des Bürgermeister der Gemeinde Nedelišće und der betreffende Hund kam sofort in eine Tierklinik in der Nähe. Die Besitzer erklärten gegenüber unseren Kollegen, dass der Zustand des Hundes nichts besonderes sei und es ihm ohnehin schon seit Monaten so ginge.
Am meisten schmerzt nun, dass es sich um einen Hund handelt, der 2018 Teil des Kastrationsprojekts von Hunden aus Roma-Siedlungen war und an die „Besitzer“ zurückgegeben wurde, weil sie ihn ausdrücklich zurückhaben wollten und vormalige Kollegen dem Gesuch nach einer Überürfung zugestimmt hatten. Als Tierschutzverein arbeitet man oft zwischen Kapazitätsgrenzen, Teilnahmslosigkeit der Behörden, verantwortungslosen Tierhaltern sowie dem eigenen Wissen und Gewissen. Viele der Tierhalter wollen ihre Tiere wieder zurückhaben und unterziehen sich einer Überprüfung und geloben Besserung. Als Verein steht man oft vor schweren Einzelfallsentscheidungen und in diesem Fall auch noch vor dem Schmerz einer Fehlentscheidung. Seine Ohrmarke aus dem genannten Projekt hat er noch.

Es ist uns und vor allem unseren Kollegen vor Ort ein wichtiges Anliegen, dass die Zustände in den Roma Siedlungen bekannt werden. Noch mehr wünschen wir uns alle, dass auch endlich etwas unternommen und die dort massenhaft praktizierte Tierquälerei ein für alle Mal beendet wird.
Die Probleme mit denen vor Ort gekämpft wird:
Zuerst geben die Halter die Hunde nicht freiwillig ab, dann wollen sie sie plötzlich zurückhaben. Also versuchen die involvierten Kollegen zu entscheiden, ob sie einzelne Tiere zurückgeben oder nicht, wobei auch immer wieder eine Rolle spielt, dass sie selbst die Kapazität nicht haben, alle Tiere einfach jederzeit behalten zu können. aus der betreffenden Roma-Siedlung wurden bereits sage und schreibe 2.700 Hunde gerettet und weitere 600 warten immer noch dort in jeweils meist sehr prekären Situationen. Seit Jahren arbeiten unsere Kollegen dort über alle menschlichen Belastbarkeitsgrenzen hinaus. Die ganze Zeit über ist das zuständige Tierheim bis zum Maximum ausgelastet, was bedeutet, dass ca. 600 Tiere dauerhaft dort leben. Im jahr 2019 war es besonders extrem und sie hatten 800 Hunde dort.
Es hört nicht auf!
Und mit jedem weiteren Tag kommt ein neues Tier verwundet, gebrochen oder in ernstem Zustand bei den Helfern an, denen die Hände meist wie gebunden sind.
Gäbe es regelmäßige Kontrollen durch die Stadt in den betreffenden Siedlungen, müssten hunderte Tiere nicht in unwürdigen Zuständen dahinvegetieren und auf eine Chance auf Rettung hoffen.
Als Tierschutzverein verfügen weder wir, noch unsere Kollegen über hinreichende Kontrollbefugnisse, sodass wir zwar von den Zuständen wissen, aber nicht befugt sind, diese angemessen zu erfassen und zur Anzeige zu bringen. Am schlimmsten ist vielleicht, dass solange staatliche Kontrollen ausbleiben, immer neue Tiere dort eingeschleppt, teils illegal gezüchtet und am Ende verwahrlosen gelassen werden. ein perfider Beigeschmack entsteht auch dadurch, dass Kontrollen bereits mehrfach zugesichert wurden, aber faktisch rein gar nichts passiert ist. Es ist den verantwortlichen Stellen einfach scheiß egal, was dort passiert!
Letzte Woche haben 5 Mitarbeiter ihre Jobs in diesem Tierheim gekündigt!!! FÜNF!!!
Einzig dehalb, weil sie das alles nicht mehr aushalten, es einfach zu viel geworden ist.
Und dann kommt so ein Hund, wie hier auf den Bildern zu sehen und was soll man da tun oder sagen? Wir haben keine Mitarbeiter und können nichts tun? Ein Albtraum…
Der kleine Hund hier wurde Fighter genannt und wir hoffen alle sehr, dass er auch dieses Mal wieder überlebt, damit das Gute über das Böse triumphiert, denn er kann nichts dafür!

